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Zuletzt aktualisiert: 03.2025

Alles rund um Reifendruck-Kontrollsysteme

Was RDKS bedeutet!

RDKS (oder TPMS vom englischen „Tire Pressure Monitoring System“) steht für „Reifendruck-Kontrollsystem“. RDKS kontrollieren automatisch den Druck der Reifen und warnen vor Abweichungen. Eine Warnung erfolgt nach einer Unterschreitung des Solldruckes von 20% in einer Zeit von maximal 10 Minuten. Auch erfolgt eine Warnung bei Systemstörungen-/fehlern oder bei dem Unterschreiten eines Mindestdruckes (je nach Reifengattung). Bei der Überwachung wird auch der Erhöhung des Reifendruckes durch die Temperaturerhöhung des Reifens im Betrieb Rechnung getragen (sog. Temperaturkompensation). Je nach eingesetztem System werden die Daten direkt im Cockpit angezeigt, oder eine Warnleuchte weist auf falschen Druck hin.

Wenn Ihr Fahrzeug unter die gesetzliche Pflicht fällt, haben Sie garantiert ein Reifendruck-Kontrollsystem. Ist Ihr Fahrzeug älter, kann nur Ihr Reifenfachhändler mit Sicherheit sagen, ob Ihr Fahrzeug mit einem RDKS ausgestattet ist.

Einen ersten Anhaltspunkt finden Sie im Konfigurator des BRV.

RDKS weltweit

Reifendruck im Vergleich

Reifendruck in Ordnung
Reifendruck zu gering
Reifendruck zu hoch

So sorgt RDKS für Ihre Sicherheit!

Der richtige Reifendruck optimiert die Leistungsfähigkeit der Bereifung. Schon geringe Abweichungen können den Bremsweg, die Traktion und das Fahrverhalten negativ beeinflussen. Durch die Reifendruckkontrolle werden Sie rechtzeitig über Abweichungen vom Optimal-Wert informiert.

Rund ein Drittel aller deutschen Autofahrer vernachlässigen ihre Sicherheit, indem sie mit zu geringem Reifendruck unterwegs sind. Einer Studie des Reifenherstellers Bridgestone zufolge checken nur 40 Prozent der Autofahrer regelmäßig den Reifendruck.

Bequemlichkeit oder einfach sich nicht die Finger schmutzig machen zu wollen sorgen für Einbuße in der Sicherheit: Der falsche Reifendruck kann dazu führen, dass in Extremsituationen das Auto nicht mehr zu beherrschen ist. Die Pneus sind schließlich der einzige Kontakt zwischen Auto und Fahrbahn und sorgen fürs Spurhalten und einen möglichst geringen Bremsweg.

Einmal im Monat, so raten Verkehrssicherheitsexperten, sollte eine Reifendruckkontrolle stattfinden. Wechselt die Wetterlage öfter von heiß zu kalt, sollte der Fahrer wöchentlich checken.

42% der befragten Fahrer überprüfen nur selten ihren Reifendruck

42% der befragten Fahrer überprüfen nur selten ihren Reifendruck

Reifen mit Unterdruck verursachen geschätzte jährliche Unfälle

Reifen mit Unterdruck verursachen geschätzte jährliche Unfälle

Wichtig: Korrekter Luftdruck

Bereits 0,5 bar zu wenig Reifendruck kann den Bremsweg auf nasser Fahrbahn um rund zehn Prozent verlängern. Bei einer Vollbremsung aus 100 km/h prallt das Auto mit zu wenig Luftdruck mit 33 km/h auf das Hindernis, vor dem ein Wagen mit korrektem Luftdruck gerade noch zum Stehen kommt. Schlechter werden auch die Seitenführung und der Rollwiderstand des Reifens.

Diese Arbeit nehmen Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS oder TPMS vom englischen „Tire Pressure Monitoring System“) dem Autofahrer ab. Sie überwachen den Luftdruck in den Reifen und sorgen so für optimale Haftung der Gummis auf dem Asphalt.

Sind Ganzjahresreifen eine Alternative, um einen zweiten Satz Sensoren zu umgehen?

So spart die Reifendruckkontrolle bares Geld!

RDKS halten Sie über den Reifendruck auf dem Laufenden und helfen Ihnen so beim aktiven Geldsparen. Der richtige Druck erhöht die Laufleistung der Reifen und minimiert die Abnutzung. Reifen, die mit einem nicht ausreichenden Reifenfülldruck gefahren werden, verursachen außerdem höheren Kraftstoffverbrauch.

Schon wenige Prozent geringerer Luftdruck führen zu einer vergrößerten Auflagefläche des Reifens, somit zu mehr Reibung und damit zu Mehrverbrauch. Schon ein Minderdruck von 0,2 bar erhöht den Rollwiderstand und sorgt somit für unnötigen Mehrverbrauch (ca. 1 %), warnt der ADAC. Deshalb ist das Prüfen des Luftdrucks ein Mal im Monat eine Grundvoraussetzung für energiebewusste Autofahrer.

Kein Bücken, keine verschmutzten Hände, kein Herumhantieren mit Ventil und Druckprüfer mehr, denn die Reifendruckkontrolle übernimmt jetzt das RDKS. Das System prüft den Reifendruck und weist auf zu wenig Luft in den Pneus hin – und spart so bares Geld. 

511 Mio. US-Dollar reduzierter Kraftstoffverbrauch

BRV-Empfehlung:

Neben angepasstem, vernünftigem Fahren und Bremsen ist der korrekte Luftdruck entscheidend für den Spritverbrauch.

Übrigens: Den Luftdruck sollten Sie grundsätzlich nur am kalten Reifen prüfen. Sind Sie bereits eine größere Strecke gefahren, hat sich die Luft in den Reifen erwärmt und ausgedehnt. Dann wird beim Überprüfen des Luftdrucks ein falscher Wert angezeigt. Lassen Sie aus erwärmten Reifen niemals Luft ab.

Wenn das System einen Druckabfall meldet, sollten Sie bei der nächsten Gelegenheit (Reifenhändler oder Tankstelle) den Luftdruck korrigieren. Übrigens: Wenn Ihre Reifen eine Gasfüllung enthalten (in der Regel zu sehen an bunten Ventilkappen), können Sie bei Druckverlust trotzdem unkompliziert Luft an der Tankstelle nachfüllen. Diese verdünnt das Gas lediglich.

Wie RDKS die Umwelt schont!

Der CO2-Ausstoß eines Kraftfahrzeuges kann durch weniger Verbrauch verringert werden und entlastet so die Umwelt nachhaltig.

Wie viel Sprit ein Wagen verbraucht, kann unter anderem vom Druck der Reifen abhängen: Zu wenig Druck verschlechtert den Rollwiderstand und führt zu erhöhtem Verbrauch.

Doch auch wenn wir Autofahrer die Reifendruckkontrolle monatlich durchführen sollten, oft vergisst man das einfach. RDKS messen den Reifendruck automatisch und zeigen dem Fahrer an, wenn die Werte nicht mehr optimal sind.

Eine kurze Korrektur an der Tankstelle, eben Luft nachgefüllt – und schon geht es spritsparend weiter.

rdks-umwelt.jpg

BRV-Empfehlung:

Wenn der Reifendruck mit einem RDKS überwacht wird, hilft das beim Spritsparen. Gut für die Natur und den Geldbeutel.

Außerdem verlängert der korrekte Luftdruck die Laufleistung der Reifen. Halten die Pneus länger, bedeutet das weniger Altgummi auf den Halden. Auch gut für die Umwelt.

Wäre es nicht sinnvoll, die Reifen jeweils aufziehen zu lassen?

Hier ist RDKS bereits im Einsatz!

Der Einsatz von Reifendruck-Kontrollsystemen (RDKS) in anderen Ländern erzielte durchweg gute Ergebnisse, wie Studien zum Einsatz in Amerika zeigen. Hier ist die technische Kontrolle der Reifen bereits länger Pflicht, denn bereits seit 2007 sind die Amerikaner verpflichtet, neue Fahrzeugmodelle mit Reifendruck-Kontrollsystemen (RDKS oder TPMS, für englisch „Tire Pressure Monitoring System") auszustatten.

Südkorea hat ebenfalls eine ähnliche Regelung wie die EU. Länder wie Japan, Russland, China und Indien sind bereits in der Vorbereitung einer RDKS-Pflicht.

RDKS im Einsatz

Gesetzeslage

Die Vorgabe zum verpflichtenden Einsatz von Reifendruck-Kontrollsystemen (Pkw und Wohnmobile) bzw. von Reifendruck-Kontrollsystemen oder Reifendruckfüll-/bzw. -regelanlagen (Nfz, Busse und Auflieger/Anhänger > 3,5 t zGG) ist durch die VO(EU) 661/2009 bzw. die VO(EU) 2144/2019 festgelegt.
Die technischen Vorgaben bzw. Leistungsparameter der eingesetzten Systeme werden in der UN-ECE Richtlinie 141 festgelegt.

PKW und Wohnmobile ≤ 3,5 t zGG  

Seit November 2012 besteht eine Ausrüstungspflicht für alle neu typgenehmigte Fahrzeuge. Die Hersteller verbauen unterschiedliche Systeme in den Neuwagen, man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Systemen.

Seit November 2014 sind RDKS für alle neu zugelassen Neufahrzeugen Pflicht.

Seit Mai 2018 wird ein nicht funktionstüchtiges RDKS bei der Fahrzeughauptuntersuchung als erheblicher Mangel (EU-Richtlinie 2014/45/EU) gewertet. Bei erheblichem Mangel wird die Prüfplakette verweigert!

Nutzfahrzeuge, Busse und Auflieger/Anhänger  > 3,5 t zGG 

Seit Juli 2022 besteht eine Ausrüstungspflicht für alle neu typgenehmigte Fahrzeuge. Außer bei Transportern, bei denen wie bei Pkw auch indirekte Systeme verbaut werden können, werden bei den RDKS bei Lkw, Bussen und bei betroffenen Anhängern/Aufliegern ausschließlich direkt messende Systeme eingesetzt. Alternativ sind auch qualifizierte Reifendruckfüll- oder -regelanlagen zulässig.

Ab Juli 2024 sind RDKS bzw. Reifendruckfüll-/-regelanlagen für alle neu zugelassen Neufahrzeugen Pflicht.

Keine Sorge: Eine Nachrüstungspflicht für ältere Fahrzeuge besteht nicht. Jedoch gibt es im Handel verschiedene Systeme, die eine freiwillige Nachrüstung ermöglichen.

Reifendruck-Kontrollsysteme bei Pkw und Wohnmobilen: Fragen an Reifenexperten

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