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Jetzt wechseln auf Winterbereifung

Reifenkauf und -umrüstung nicht aufschieben; Reifenhandel und Werkstätten arbeiten unter Einhaltung der Infektionsschutzauflagen

Viele Autofahrer sind verunsichert: Nach der Faustregel „von Oktober bis Ostern“ ist es jetzt höchste Zeit für Winterreifen, aber sind Reifenkauf und/oder -wechsel trotz der bundesweiten Corona-Einschränkungen derzeit überhaupt möglich? „Die klare Antwort lautet: Ja, es ist möglich und außerdem sehr zu empfehlen!“, sagt Yorick M. Lowin, Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) in Bonn. Reifenhandel und -werkstätten seien geöffnet und hielten sich an die geltenden Infektionsschutzauflagen. Wer auf sein Auto angewiesen sei oder den eigenen Pkw über den Winter als ‚kontaktarmes‘ Verkehrsmittel gegenüber dem ÖPNV bevorzuge, sollte jetzt mit dem Wechsel auf Winterreifen für uneingeschränkte Mobiliät sorgen.

Hintergrund dieser Empfehlung ist die in Deutschland geltende situative Winterreifenpflicht. Bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte müssen Kraftfahrzeuge laut Straßenverkehrsordnung mit Reifen für winterliche Wetterverhältnisse ausgerüstet sein, um im öffentlichen Verkehrsraum betrieben werden zu dürfen.

Unabhängig von dieser wetterabhängigen gesetzlichen Pflicht zur Nutzung wintertauglicher Bereifung empfiehlt der Reifenfachverband im Einklang mit anderen Institutionen und Experten, wie zum Beispiel dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat, grundsätzlich die Verwendung von Winterreifen im Winter. Für größtmögliche Fahrsicherheit sollten die Reifen zudem mindestens 4 mm Restprofiltiefe haben. Gesetzlich sind nur 1,6 mm vorgeschrieben.

Ob und für wen Ganzjahresreifen als Alternative zum kombinierten Einsatz von Winter- und Sommerreifen in Frage kommen, hängt von individuellen Faktoren in der Fahrzeugnutzung ab. Fakt ist: Der Spagat genügender Fahrsicherheit bei allen Einsatzbedingungen von Schnee, Eis und Minusgraden bis hin zu trockener Fahrbahn bei hochsommerlichen Temperaturen kann in der Regel nur durch Kompromisse in der Reifenauslegung erreicht werden. „Liegt der Fokus auf der Wintertauglichkeit (Schneeperformance), wirkt sich das meist negativ auf die Reifeneigenschaften auf trockener Fahrbahn aus. Legt man den Reifen dagegen in seiner Grundcharakteristik als Sommerreifen aus, sind die Wintereigenschaften eingeschränkt.“, so resümiert z.B. der ADAC im Hinblick auf die Ergebnisse der von ihm realisierten Ganzjahresreifentests.

„Unsere Empfehlung lautet deshalb: Vereinbaren Sie einen Termin mit einem Reifenspezialisten und lassen Sie sich zur optimalen Reifenwahl für die individuellen Einsatzbedingungen Ihres Fahrzeugs beraten“, so sagt Yorick M. Lowin.

Mehr Infos rund um Reifen und eine bundesweite Postleitzahlen-Suche nach spezialisierten Reifenservicebetrieben gibt es unter www.bundesverband-reifenhandel.de im Menüpunkt Verbraucher.

Winterreifenkennzeichnung

Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke: Ab dem 01.01.2018 hergestellte Reifen gelten als Winterreifen nur, wenn sie diese Kennzeichung tragen.

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